Leistungen: Nerven

Periphere Nerven sind für Sensibilität und Motorik der Extremitäten zuständig. Bei Engpasssyndromen kommt es zu einer beeinträchtigten Nervenleitung, wodurch Gefühlsverminderung oder Kraftlosigkeit in den Armen, aber auch Beinen auftreten können. Das bekannteste Beispiel ist das Karpaltunnelsyndrom. Frühzeitige konservative Behandlungen können oft Abhilfe schaffen. Wenn nicht, wird das Hohlhandband chirurgisch durchtrennt. Viele Patienten leiden unter dem „Sulcus nervi ulnaris Syndrom“ am Ellenbogen, bei dem der Ellennerv entlastet werden muss. An den Beinen können der Nervus peroneus, der zu einer Fußheberschwäche führt, oder das „Tarsaltunnelsyndrom“ am Fuß betroffen sein. Zudem sind Nervenveränderungen bei Diabetes mellitus häufig.

Neuropathische Schmerzen resultieren direkt aus einer Schädigung im somatosensorischen System, welches Informationen von Haut, Muskel und Gelenken weiterleitet. Viele Patienten suchen meine Praxis nach Operationen auf, bei denen Nervenirritationen aufgetreten sind. Durch detaillierte Untersuchungen und in enger Zusammenarbeit mit Radiologen, Neurologen und Schmerztherapeuten entwickle ich maßgeschneiderte Behandlungspläne. Vor einem plastisch-chirurgischen Eingriff teste ich den Schmerzpunkt mit einer Lokalanästhesie. Wenn der Schmerz nachlässt, kann der betroffene Nerv mikrochirurgisch behandelt werden, um langanhaltende Schmerzlinderung für den Patienten zu erreichen.

Die Denervierung des Handgelenks ist eine Methode, um vorübergehende Schmerzlinderung zu erzielen. Sie eignet sich besonders für Patienten, die trotz chronischer und intensiver Handgelenksbeschwerden, oft rheumatischer Natur, einen größeren Eingriff vermeiden möchten. Bei diesem Verfahren werden die für das Gelenk verantwortlichen Nervenäste durchtrennt. Dabei bleibt die Beweglichkeit des Handgelenks unverändert erhalten.

Wenn ein Nerv aufgrund eines Unfalls beschädigt oder durchtrennt wird, ist es grundsätzlich möglich, ihn mithilfe von Mikroinstrumenten und einem Operationsmikroskop wieder zu nähen. Falls eine direkte Naht der Nervenenden nicht möglich ist, wird ein Nerventransplantat benötigt. Hierbei können unterschiedliche Methoden angewendet werden, wie die „End-zu-Seit“-Verbindung, der Transplantation von Nerven aus Bereichen wie dem Unterschenkel oder dem Unterarm, oder Allografts von menschlichen Spendern. Wenn eine Nerventransplantation nicht geeignet ist, können zur Wiederherstellung Muskeln oder Muskelgruppen umpositioniert werden. Dies nennt man Muskelersatzoperationen.

Die meisten Nerventumore sind gutartig und entstehen aus den sogenannten Schwann-Zellen, bekannt als Schwannom oder Neurinom. Für eine präzise Diagnose ziehe ich klinische Befunde, neurologische und neurophysiologische Untersuchungen, wie die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit, sowie bildgebende Verfahren wie MRT und hochauflösenden Ultraschall heran. Die Behandlung von gutartigen Tumoren besteht meistens aus der chirurgischen Entfernung des Tumors. Bei bösartigen Tumoren muss ein Teil des Nervs inklusive umgebenden Gewebe entfernt werden, gefolgt von einer plastischen Rekonstruktion des betroffenen Bereichs. Es gibt jedoch auch generalisierte Formen von Nerventumoren, die als Neurofibromatose 1 und 2 im gesamten Körper auftreten können.