Handchirurgie

Dupuytren ´sche Kontraktur
Bei der sog. Dupuytren‘schen Kontraktur kommt es zu einer Veränderung des Unterhautgewebes im Bereich der Handfläche und der Finger. Allmählich bilden sich in der Hohlhand Knoten und Stränge, die zu einer Beugekontraktur der Finger führen. Diese Veränderungen werden entweder plastisch-chirurgisch entfernt oder enzymatisch mithilfe von Kollagenase – XIAPEX ® aufgelöst.
Die Operation wird in einer Leitungsanästhesie oder in Vollnarkose durchgeführt. Nach der Operation soll die operierte Hand so rasch wie möglich wieder bewegt werden, wobei die Ergotherapie eine große Rolle spielt. Regelmäßige Handbäder und Narbenmassagen, die die Patientin/der Patient selbst durchführt, gehören weiters zum postoperativen Programm.
Bei der enzymatischen Behandlung wird in den Gewebestrang in der Innenfläche der Hand ein Enzym gespritzt und nach 1-2 Tagen der Strang aufgedehnt. Mögliche kleine Hauteinrisse oder Blutergüsse heilen danach rasch ab. Nach der Behandlung muss die Patientin/der Patient für einige Monate eine unterstützende Nachtlagerungsschiene an der behandelten Hand tragen.
Nervenkompressionssyndrome
Periphere Nerven versorgen unter anderem den Arm und die Hand mit Gefühlsnerven (Sensibilität) und mit Bewegungsnerven (Motorik). Bei den sogenannten Engpasssyndromen wird die Leitfähigkeit der peripheren Nerven verändert, so dass z.B das Gefühl der Finger herabgesetzt wird und/oder die Hand kraftlos wird. Ein typischer Vertreter dieser Erkrankungen ist das Karpaltunnelsydrom. Im Frühstadium kann durch konservative Maßnahmen eine Besserung erzielt werden. Tritt diese nicht ein, so wird das quere Hohlhandband entweder endoskopisch oder offen durchtrennt und der Mittelhandnerv dekomprimiert.
An der oberen Extremität leiden auch viele Patientinnen und Patienten unter dem sog. „Sulcus nervi ulnaris Syndrom“ (das ist eine Veränderung des Nervs im Bereich des Ellenbogens). Auch hier muss der Ellennerv aus seiner Enge befreit werden.
Denervierungsoperation
Die Denervierungsoperation ist eine Möglichkeit, Schmerzfreiheit für einen gewissen Zeitraum zu erlangen, dies ist vor allem ein Angebot für Patientinnen und Patienten, welche einen größeren Eingriff am Handgelenk ablehnen, aber unter chronischen und sehr beeinträchtigenden (rheumatischen) Handgelenksbeschwerden leiden. Hierbei werden die gelenksversorgenden Nervenäste durchtrennt, die Handgelenksbeweglichkeit wird durch diese Operation nicht beeinträchtigt.
Korrektur von Sehnen und Gelenken
Akute Handverletzungen können entweder zu Verlust von Weichteilen (Haut, Nerven, Sehnen) oder zu Fingerverlusten führen. Die plastische Handchirurgie beschäftigt sich auch mit den Spätfolgen von Verletzungen, der Korrektur von Sehnen und Gelenken. Es kann nach einem Trauma zu einer Verklebung von Sehnen kommen, durch Substanzdefekte ist eventuell keine komplette Beugung- oder Streckung der Finger möglich. Durch Lösung von Sehnenverwachsungen und durch Einbringen von Lappenplastiken oder einem Hauttransplantat kann die volle Handfunktion wiederhergestellt werden.
Handfehlbildungen
Handfehlbildungen sind angeboren und können alle anatomischen Details der Hand betreffen. So können Teile der Hand verschmächtigt ausgebildet sein oder sogar fehlen, Finger können zusammengewachsen sein und auch verdoppelt vorkommen.