Ästhetische Operationen

Brustverkleinerung
Bei der Brustverkleinerung werden sowohl etwas Brustgewebe als auch etwas Haut entfernt und die Brust wird danach neu geformt. Hierbei werden verschiedene Operationstechniken angewandt, die sich in der Schnittführung und dem Narbenverlauf unterscheiden können. Allen gemeinsam ist, dass die Brustwarze und der Warzenhof weiter nach oben versetzt werden.
Bei der Bruststraffung wird das Brustvolumen nicht verändert, es wird lediglich der Hautmantel gestrafft und somit die Brust neu geformt.
Brustvergrößerung
Bei der Brustvergrößerung wird ein Implantat entweder unter der Brustdrüse oder unter dem Brustmuskel eingesetzt. Es wird ein kleiner Schnitt in der Unterbrustfalte oder am Rand des Brustwarzenhofes gemacht, sodass die Narbe später kaum mehr sichtbar ist. Die Implantate können mit Kochsalz oder mit Silikon-Gel gefüllt sein und sind als runde oder anatomisch geformte („tropfenförmige“) Implantate erhältlich.
In den letzten Jahren hat sich die Brustvergrößerung durch Eigenfett etabliert. Bei dieser Methode wird zuerst Fett abgesaugt (Liposuction), durch spezielle Verfahren aufbereitet und danach zur Brustvergrößerung verwendet. Dieser Eingriff muss nach ca. 6 Monaten wiederholt werden, um ein dauerhaftes Ergebnis zu erzielen. Diese Operationsmethode ist nicht für ganz schlanke Patientinnen geeignet. Es dürfen auch keine krankhaften Veränderungen der Brustdrüse in der Krankengeschichte vorliegen.
Nasenkorrektur
Eine Nasenscheidewandverkrümmung kann angeboren oder auch erworben sein, z.B. nach einem Trauma. Auch die Form der Nase z.B. eine Höckerbildung oder auch Eindellung – die sog. Sattelnase, kann durch ein Trauma entstehen.
Bei einer Nasenkorrektur wird zwischen funktioneller und ästhetischer Rhinoplastik unterschieden. Bei der funktionellen Nasenkorrektur werden die Nasenscheidewand und/oder das knöcherne-knorpelige Nasenskelett korrigiert. Je nach Beeinträchtigung müssen auch die Nasenspitze oder die Nasenflügel einer Korrektur unterzogen werden. Kommt es zu einer starken Atembehinderung durch eine Nasenscheidewandverkrümmung, übernimmt die Krankenkasse eventuell die Kosten.
Bei der rein ästhetischen Nasenkorrektur wird die Form der Nase nach eingehender Beratung und basierend auf den Wünschen der PatientInnen und korrigiert.
Ohrenkorrektur
Zu den häufigsten Korrekturoperationen im Kindesalter zählt die Korrektur von abstehenden Ohren. Diese Operation, durch die der Knorpel neu geformt wird, wird meist zu Beginn des Schulalters durchgeführt, ist aber natürlich in jedem späteren Lebensalter möglich. Bei guter Kooperation des Kindes ist diese Operation in örtlicher Betäubung und ambulant möglich. Die Operationskosten werden bis zum 13.Lebensjahr von der Sozialversicherung übernommen. Durch die Schnittführung hinter dem Ohr, sind die Narben von vorne nicht sichtbar.
Straffungsoperationen (Oberarm-, Oberschenkel-, Bauchdeckenstraffung)
Bei Patientinnen und Patienten nach massivem Gewichtsverlust (nach einer Magenbypass-Operation oder nach selbständiger großer Gewichtsreduktion) können Straffungsoperationen indiziert sein.
Bei dieser Art von plastischem Eingriff wird erschlaffte, überdehnte Haut zusammen mit dem darunter liegenden Fettgewebe entfernt. Die Narben liegen bei der Oberarmstraffung an der Oberarminnenseite und/oder in der Achselhöhle. Bei der Oberschenkelstraffung ist die Schnittführung, je nach Ausmaß der zu entfernenden Haut entweder nur in der Leistenbeuge oder zusätzlich auch an der Oberschenkelinnenseite. Bei der Bauchdeckenstraffung wird der Schnitt horizontal oberhalb des Schambeines, der Symphyse gemacht, bei einem ausgeprägten Hautüberschuss im Bereich des Oberbauches eventuell auch senkrecht bis zum Brustbein (sog. Fleur-de-lis Technik). Ist die Bauchmuskulatur auseinandergewichen, so wird diese gerafft.
Generell sollte nach solchen plastischen Operationen für 6 Wochen ein Kompressionsmieder getragen werden, um die Heilung zu verbessern und einem Lymphstau entgegen zu wirken.
Bei dem sog. „unteren body lift“ erfolgt in einer Sitzung die Straffungsoperation im Bereich des Gesäßes, der Oberschenkel und des Bauches.
Das „obere body lift“ beinhaltet die Korrektur der Brust und der Oberarme, ev. auch des Rückens mit einer horizontalen Hautentfernung in Höhe des Brustansatzes.
Facelift, Stirnlift
Normale Alterungsprozesse mit einem Elastizitätsverlust der Haut führen zu Faltenbildung z.B im Bereich der Wangen und des Halses, was von manchen Patientinnen und Patienten als extrem störend empfunden wird. Durch eine Neupositionierung des Unterhautgewebes und eine Straffung der Haut kann ein „frischeres“ Aussehen erzielt werden. Im Bereich des Halses ist eine Entfernung des Kinnfetts manchmal sinnvoll. Das Ausmaß einer Gesichtsstraffung reicht von der Straffung der Stirn, über die Schläfenregion bis zur Anhebung der Wangenpartie und der Straffung des Halses.
Diese Eingriffe können in örtlicher Betäubung mit Dämmerschlaf oder aber auch in Vollnarkose durchgeführt werden.
Lidkorrektur
Ein Hautüberschuss im Bereich der Oberlider kann einerseits die Patientin oder den Patienten ästhetisch stören, eine „Schwere“ der Lider bewirken oder sogar zu einer Gesichtsfeldeinschränkung führen. Abgesunkene Augenbrauen täuschen in manchen Fällen erschlaffte Oberlider vor und sollten bei Beeinträchtigung ebenfalls einer Korrektur unterzogen werden. Liegt eine Gesichtsfeldeinschränkung vor, ist eine Kostenübernahme der Krankenkasse möglich.
Die sogenannten „Tränensäcke“ sind durch einen Elastizitätsverlust des straffen Bindegewebes der Unterlider bedingt, wodurch es zu einem Sichtbarwerden des Fettgewebes kommt, das sich normalerweise in der Augenhöhle befindet.
Nach einer plastischen Korrektur werden die Augenpartien gekühlt und der Oberkörper im Bett etwas hochgelagert, um die Schwellung zu reduzieren.
Fettabsaugung
Bei einer generalisierten Adipositas ist eine Fettabsaugung (Liposuction) nicht sinnvoll. Dieses Verfahren soll nur bei isolierten Fettansammlungen eingesetzt werden, wie z.B. den sogenannten „Reiterhosen“. Auch an der Innenseite der Oberschenkel, den Flanken und z.B. im Bereich des Ober- und Unterbauches können Korrekturen in Form der Liposuction mit gutem Effekt vorgenommen werden. Findet sich jedoch in den betreffenden Regionen ein Hautüberschuss und /oder erschlaffte Haut, so ist eher eine Straffungsoperation anzuraten.
Nach Infiltration einer sogenannten Tumeszenzlösung (Flüssigkeit mit einem gefäßverengenden Medikament) kann die Korrektur in Lokalanästhesie oder aber in einem Dämmerschlaf oder einer Vollnarkose durchgeführt werden. Wie nach Straffungsoperationen soll eine Kompressionskleidung für 6 Wochen getragen werden.
Narbenkorrektur
Narben können nach Abschluss der Heilungsphase (dauert 6 Monate bis zu einem Jahr) völlig unauffällig und strichförmig werden. In Abhängigkeit von der Körperregion und den individuellen Gewebeeigenschaften können Narben aber auch breit, rötlich und derb werden und sogar zu einer Funktionsbehinderung von Gelenken führen. In der Anfangsphase kann durch konservative Maßnahmen, wie Massage, Gel-Auflagen und Kompressionsbehandlung eine weitere Beeinträchtigung vermieden werden. Ist durch diese Maßnahmen keine Besserung erzielt worden, kann die Narbe –je nach Befund – abgeschliffen, ausgeschnitten und wieder sehr fein vernäht werden. Ist eine funktionelle, beeinträchtigende Behinderung vorhanden, so wird die Narbe ausgeschnitten und durch eine sogenannte Z-Plastik, d.h. durch eine spezielle Hautverschiebung, korrigiert. Großflächige, die Funktion stark beeinträchtigende Narben müssen gegebenenfalls ausgeschnitten werden und durch eine Hauttransplantation ersetzt werden.
Axilläre Hyperhidrose
Bei übermäßiger Schweißabsonderung in der Achselhöhle, die durch konservative Maßnahmen wie Antitranspirantien, Salben etc. nicht gestoppt werden kann, kann durch die Injektion von Botox eine Linderung erreicht werden. Eine plastisch-chirurgische Sanierung ist durch die axilläre Schweißdrüsenabsaugung möglich. Als letzte Möglichkeit bei hohem Leidensdruck (ultima ratio) wird in seltenen Fällen ein Eingriff im Brustkorb – eine sogenannte thorakale Sympathektomie (FÄ für Allgemeinchirurgie, -Thoraxchirurgie) – durchgeführt.